dridde bloggt. manchmal.

30.01.2015 Das Beste draus machen in Kangding

Wir waren von Kangding nicht wirklich überzeugt, die “Scheißkälte” machte auch wenig Lust, die erwanderbaren Berge der Umgebung zu besteigen. Also beschlossen wir, unsere Bustickets nach Chengdu auf einen früheren Bus umzubuchen und einen ruhigen Tag zu machen. Mit einem Taxi ging es zur Busstation und zu Fuß dann durch die Stadt zurück. So sahen wir dann wenigstens noch etwas von der Stadt. 

Unterwegs schlenderten wir dann über einen Markt, komplett mit Fleischständen, Schlachtboxen, Gemüse- und Klamottenhändlern, machten noch ein paar Fotos und gingen dann ins Himalayas Coffee, ein recht westliches Café. Da war es warm, es gab guten Kuchen und koffeinhaltige Heißgetränke. Hier verbrachten wir einen Großteil des Tages und konnten ein bisschen Kram von der ToDo-Liste abarbeiten.

29.01.2015 Ankommen in Kangding

Unser Bus ging morgens halb 7, wir standen halb 6 auf um rechtzeitig da zu sein. Um’s duschen mussten wir uns ja nicht sorgen, wir waren ja am Vorabend in den heißen Quellen.Der Bus war diesmal kein Sleeper Bus sondern ein normaler Reisebus, die Fahrt sollte laut Plan ungefähr 11 Stunden dauern. Der Busfahrer diesmal war wirklich freundlich, wir machten alle 2-3 Stunden eine Pinkel- und Esspause und brauchten trotzdem nur knapp 9½ Stunden bis Kangding. Gegen 16Uhr waren wir am Busbahnhof, besorgten neue Bustickets nach Chengdu und nahmen dann ein Taxi zum Hostel.

Der Lonely Planet Text über Kangding klang ziemlich begeistert, eine Nahtstelle zwischen chinesischer und tibetischer Kultur, aber irgendwie hatten wir anderes erwartet, vielleicht waren wir aber auch aus Yushu und Ganzi zu verwöhnt. Die Stadt wirkte ziemlich generisch, einzig die vielen Mönche, die Beschriftungen in chinesisch und tibetisch und ein paar Malereien und Gebetsfahnen an den Schluchtwänden wirkten wie eine Mischung der Kulturen auf uns.

Das Hostel war, wie schon in Ganzi, nicht beheizt, das Zimmer aber kleiner und diesmal gab es wenigstens eine heiße Dusche. Die ist aber auch nötig, es ist hier kälter als in Qinghai, durch die höhere Luftfeuchtigkeit und den Wind fühlt es sich sogar noch kälter an. Lange draußen unterwegs sein macht hier keinen Spaß. Es kann natürlich sein, dass das im Sommer anders ist und wir nun den Zauber der Stadt verpassen. Wir sind dann Abends noch einmal losgezogen um wenigstens eines der Klöster, Nanwu Si, zu besuchen. Der Weg war nicht weit, aber leider waren viele Hallen schon geschlossen, als wir gegen 17:30 Uhr dort ankamen. Wir wurden aber noch von einem Arbeiter dort zum Essen eingeladen und aßen, was die Mönche bekamen. Danach verabschiedeten wir uns und versuchen uns im Hostel irgendwie wieder aufzuwärmen.

28.01.2015 Ganzi Si

Nach der doch anstrengenden Busfahrt gestern schliefen wir etwas länger und machten uns dann auf den Weg zur Busstation – die Bustickets nach Kangding besorgen – und dann weiter zum Ganzi Si – Tempel. Der liegt nicht direkt in Ganzi sondern in einem angrenzenden Dorf; man merkt den übergang aber nicht wirklich, außer, dass auf einmal Lehmbauten das Straßenbild dominieren.

Beim Aufstieg zum Tempel fanden wir nicht auf anhieb den richtigen Weg, was uns aber zu einer Kora mit vielen Gebetsmühlen und Stupas führte.

Wir entdeckten unglaublich schöne Wind Horses aus Gebetsfahnen und beim Abstieg kamen wir durch die Mönchgsquartiere, bevor wir bei den wirklichen Tempeln ankamen. Zeitgleich mit uns kam ein Reisebus voller junger Mönche an, die dann zum Englischunterricht bei einem alten Mönch gingen. Die Unterrichtsbedingungen waren deutlich besser als bei den beiden Schulen in Yushu, die Mönche hatten viel mehr Platz und saßen nicht gedrängt und es war wärmer. Was uns aber auffiel war, dass alle Altersgruppen zusammen Unterricht hatten. In Yushu waren die Schüler nach Alter in Klassenstufen aufgeteilt.

Wir liefen zurück nach Ganzi und gingen wieder tibetisch Essen und saßen dabei wohl im Wohn- und Schlafzimmer der Restaurantsbetreiber. Das Essen war recht teuer aber wieder unglaublich schmackhaft. Danach ging es wieder zum Entspannen und waschen in die Heißen Quellen. In unserem Hostel gibt es zum Duschen kein Heißwasser, da sie das mit Solarenergie erhitzen, was im Winter nicht wirklich funktioniert.