dridde bloggt. manchmal.

23.02.2015 Trümmer gucken in Hampi

Gestern erkundeten wir ein wenig planlos und auf eigene Faust die Umgebung, heute sollte es zu den explizit ausgeschilderten Ruinen gehen, wegen denen Hampi ein Must See in alles Reiseführern ist. Hampi war früher einmal die gleichnamige Hauptstadt des Vijayanagar Imperiums, einige Tempel sind über 700 Jahre alt, andere mit 500 Jahren etwas jünger. Zwei große Tempelanlagen sind von (neugebauten) großen Mauern umgeben nur mit Eintritt zugänglich, Inder zahlen 10 Rupien, Ausländer 250. Wenn man beide Tempelanlagen an einem Tag schafft, muss man nur eine Eintrittskarte für beide lösen.Zum Frühstück gab es ziemlich gutes Massala Dosa, frisch gestärkt liefen wir dann durch die Ruinen des islamischen Stadtteils. Bis auf eine Halle, zwei Türme und die Mauer drumrum steht nicht mehr viel, aber es lässt die Größe der Stadt und des Stadtteils noch ziemlich gut erahnen. Zwei Tempel später kamen wir beim ersten Bereich an, für den man Eintritt bezahlen muss. Die Zanana Enclosure und die königlichen Elefantenställe für die Kriegselefanten. Tatsächlich war das deutlich weniger beeindruckend als die Ruinen, die wir Abends am Tag zuvor gesehen hatten. Wir hofften, dass der Vitthala Tempel sich wenigstens lohnen würde und machten uns auf den Weg dorthin. Wir hatten eine Offline-Open Street Map auf dem Telefon, was sich als gut herausstellte, denn in und um Hampi gab es quasi kein Handynetz.

Wir navigierten uns einen kleinen Weg entlang grob in Richtung des Vitthala Tempels und dann querfeldein durch Bananenplantagen und über kleine Flussläufe, um den Weg abzukürzen und vielleicht noch andere schöne Orte zu entdecken. Am Ende erreichten wir wieder die Ruinen vom Vortag, von denen es einen Weg zum Vitthala Tempel gibt. Dort angekommen kamen wir mit dem Ticket problemlos rein und waren… unterwältigt. Der Haupttempel war gesperrt und wir wurden noch einmal extra von einem Wächter ermahnt, dass wir dort nicht rein dürften. Restaurationsarbeiten und so. Das gilt ganz offensichtlich mal wieder nicht für Inder, denn gut 20 Inder liefen und saßen darin rum, picknickten mit Kleinkind und Baby etc. Davon abgesehen war auch der Vitthala Tempel nicht wirklich spannend. Das einzig außergewöhnliche war wirklich der Stein-Wagen, der auf einem Platz stand. Wir fanden später eine Postkarte, wohl älteren Datums, auf der die den Tempel umgebende Mauer noch nicht vorhanden ist. Die wurde dann wohl ganz authentisch wieder aufgebaut, damit man Eintritt zahlen muss. Ich habe keine Ahnung, wer festlegt, wofür man Eintritt zahlt, aber das was frei zugänglich war, war viel eindrucksvoller als die eingemauerten Tempel(reste).

Zurück nach Hampi Bazaar nahmen wir dann einen anderen Weg, am Fluss entlang, und kamen an einer Filmcrew und an einem Hanuman Tempel vorbei. Wir setzten uns noch kurz ans Wasser, bis die Moskitos und auffraßen und hatten dann ein ziemlich gutes Abendessen auf einer Dachterrasse.

22.02.2015 der erste Tag in Hampi

Um nach Hampi zu kommen nahmen wir, wie erwähnt einen Nachtbus. Der fährt aber nicht direkt nach Hampi sondern nach Hospet. Von dort gibt es dann einen Lokalbus und natürlich lauernde Rickshawfahrer. Nachdem wir die abgewimmelt hatten tranken wir an der Busstation erst einmal einen ziemlich guten Tee und besorgten Bustickets für die Nachtbusfahrt nach Bangalore am 24. Wir schwankten, ob wir Zug oder Bus fahren sollten, entschieden uns dann aber für den Bus, da gerade stressfreier und es sollte diesmal ein Sleeper Bus sein. Nachdem wir das Ticket hatten und noch versuchten eine günstigere Unterkunft als die vorher gefundene zu finden, setzten wir uns in den Lokalbus nach Hampi (13 Rupien) und fuhren die rund 10km, so dass wir gegen 9Uhr in Hampi waren.Die unvermeidliche Schar an Rickshawfahrern und Menschen die uns (teure) Unterkünfte aufquatschen wollten ließen wir hinter uns und wurden von unserem Host an der Busstation abgeholt. Hampi, bzw. Hampi Bazaar besteht quasi nur aus kleinen Läden für Touristen und Hippiebedarf, Restaurants und Gästehäusern. Im Gästehaus hatten wir Glück und konnten sofort ins Zimmer und noch ein wenig Schlaf nachholen.

Irgendwann am frühen Nachmittag standen wir wieder auf und machten uns auf zur Polizeistation – jeder Tourist muss sich in Hampi anmelden und sich in ein großes Buch eintragen. Dabei wird dann sogar das Kameramodell abgefragt. Da wir zur Polizeistation eh den ganzen Bazaar – eine alte Säulenreihe die vom Tempel in Hampi wegführt – heruntergehen mussten, gingen wir gleich weiter und entdeckten unser Tageshighlight. Hinter einem kleinen Hügel lag eine Tempelruine mit Bazaar die in Nachmittags- und Abendlicht getaucht unglaublich beeindruckend aussah und die wir eine ganze Weile erkundeten. 

Dann beeilten wir uns auf den besagten Hügel zu kommen um den Sonnenuntergang anzuschauen. Diese Idee hatten auch viele andere Touristen – der Sprache nach ziemlich viele Russen – die am Gipfel mit Eso-Musik und Meditation den Sonnenuntergang erwarteten. Einige machten auch Joga. 5 Minuten nach dem Sonnenuntergang war das Spektakel aber vorbei und alle weg. Als mit die letzten verließen wir den Gipfel und stiegen zurück ab nach Hampi.

21.02.2015 Mangalore erkunden und Nachtbus nach Hampi

Mangalore sollte nur eine kurze Zwischenstation auf dem Weg nach Hampi sein – einem Ruinenort der uns von so ziemlich jedem, der schon einmal in Südindien war empfohlen wurde – aber es gab nur Nachtbusse. Also hatten wir nach unserer Übernachtung noch einen ganzen Tag in Mangalore totzuschlagen. An sich gibt es dort nicht viel, es ist eine ganz normale indische Stadt. Das war uns aber ganz recht, touristische Highlights würden wir eh in Hampi sehen und so nutzen wir den Tag um ein wenig herumzulaufen und die Tipps aus dem Lonely Planet anzusehen. Wir besuchten den Kadri Manjunatha Tempel, wo wir Hindus beim rituellen Baden beobachten konnten, sahen uns im St. Aloysius College die Kapelle an – in der man, wie in anderen Tempeln in Indien auch, die Schuhe ausziehen und draußen lassen musste. Am Ende entdeckten wir noch einen Markt und einen Platz mit Moschee und Kirche direkt nebeneinander. Den ganzen Tag über spielten wir dabei Ingress.

Während wir durch Mangalore liefen, gingen wir auch in eine der dutzenden Malls und guckten, was man dort so kaufen kann. Eine ziemlich merkwürdige Erfahrung, wenn man aus einer staubigen Stadt in so eine saubere, vollklimatisierte Mall kommt, die auch mitten in Deutschland stehen könnte.

Abends nahmen wir dann den Nachtbus nach Hampi – leider kein Sleeper Bus sondern ein normaler Bus mit Sitzen. Wir bekamen in der Nacht nicht allzu viel Schlaf.