Nach dem Aufstehen unterwegs noch ein bisschen Frühstück geholt und dann mit einem Taxi zur Busstation. Die Fahrt bis zum Drop-off Punkt dauerte ziemlich genau 3 Stunden und war ziemlich holperig. Trotzdem haben wir einen Großteil der Fahrt geschlafen, pünktlich zur Polizeikontrolle wurden wir aber wieder wach. Gegen 14:30 standen wir mit 12 anderen Reisenden an einer Straßenkreuzung im Nirgendwo in Yuanyang und wurden von Fahrern kleiner Transporter schon erwartet. Ab da ging das Elend los und wir tappten in eine Touristenfalle. Immerhin unsere erste (und letzte) in China.
Die Fahrt zum Dorf mit dem Hostel sollte 15 Yuan pro Person kosten, die anderen Reisenden wollten ins gleiche Dorf. Unterwegs hielt unsere Fahrerin dann an einem Checkpoint an und wir mussten alle ein Ticket für die Region kaufen, 100 Yuan bzw 50 Yuan ermäßigt. Angeblich braucht man den um in die Region zu dürfen. Was völliger Bullshit ist. Das Ticket berechtigt zum Eintritt in genau 4 touristisch erschlossene, total autentische, ausgebaute Aussichtspunkte. Aber ohne Ticket keine Weiterfahrt. Die Tickets wurden dann auch noch einmal eingesammelt und gesammelt abgestempelt – vermutlich bekam unsere Fahrerin dabei eine saftige Provision. Danach ging es dann weiter Richtung Hostel. Eigentlich. Die Fahrerin wollte uns lieber noch irgendwo anders hinfahren. Für einen Aufpreis auf die 15 Yuan versteht sich. Immerhin hier haben sich dann auch die chinesischen Touristen beschwert und wir kamen dann, gut eine Stunde später, im Hosteldorf an. Hosteldort trifft es dabei ganz gut, das ganze Dorf bestand nämlich nur aus Hostels, es gab keine Restaurants, keine wirklichen Einkaufsläden und quasi keine Wohngebäude. Dafür ziemlich hohe Essenspreise. Ein Hinweisschild auf Busse gab es, aber laut einem Passanten keine Busse. Schade. Vermutlich gab es vor 5 Jahren an dieser Stelle noch kein total autentisches “Folk Village” sondern nur Pampa. Wir liefen ein wenig im Dorf herum und guckten die Reisterrassen an. Auf das Angebot für 150 Yuan zu einem Scenic Spot gefahren zu werden, wo man den Sonnenuntergang ansehen kann schlugen wir aus und guckten, nachdem es Dunkel war im Hosteldorm lieber ein wenig Star Trek und aßen “praktische Nudeln” – Instantnudeln.
Heute passierte nicht wirklich viel, wir standen halbwegs früh auf – zu früh als dass es im Hostel in Jinghong schon Frühstück gegeben hätte – und machten uns mit einem Taxi auf den Weg zur Busstation. Es sollte mit dem Bus nach Jianshui gehen (165 Yuan), eine Stadt, die der Reiseführer für ihre schöne Altstadt empfielt. Der Bus war wieder ein Sleeper Bus, womit wir eigentlich nicht gerechnet hatten. Klopausen waren wieder spärlich gesäht und ich hatte ein Bett in der oberen Etage in der Mitte. Die Straßen waren diesmal ziemlich schlecht, zum Teil Staubstraßen über Pässe, viele Serpentinen und viel Geschaukel. Das war das erste mal, dass ich verstehen konnte, dass den Chinesen beim Fahren schlecht wird. Unterwegs gab es mehrere Mlitär- und Polizeikontrollen, ein anderer Bus wurde völlig ausgeräumt und sogar die Koffer geöffnet und durchsucht. Wir kamen dabei noch ganz gut davon, keine gründlichen Untersuchungen, nur Passkontrollen. Angeblich wegen vieler Drogen in der Region.
Wir kamen erst nach knapp 12 Stunden Fahrt in Jianshui an, der Bus setzte uns einfach am Stadtrand ab und die lauernden Rickshafahrer verlangten unverschämt hohe Preise für die 3km zum Hostel. Ein paar Einheimische nahmen uns dann aber mit uns setzten uns direkt beim Hostel ab. Die Leute dort waren freundlich und das Zimmer gut. Nachdem wir eingecheckt hatten gingen wir noch Essen und danach recht schnell ins Bett. Eigentlich wollten wir uns Jianshui ansehen, aber es war schon dunkel und für den nächsten Tag war schon die Fahrt zu den Reisterrassen geplant.
Irgendwie machte uns das Klima doch ein wenig zu schaffen. Wir kamen zumindest ziemlich schlecht in die Gänge, aber nach einem Frühstück mit echtem Yunnan Kaffee ging es ganz gut. Wir liefen ein bisschen durch die Stadt, besorgten Vorräte für die Busfahrt morgen und liehen uns dann Nachmittags im Meimei Café für 100 Yuan einen Scooter aus um die Gegend um Jinghong zu erkunden. Nach ein bisschen Beratung von einem in Jinghing lebenden Belgier entschieden wir uns dazu, die alte Straße nach Mengyang zu nehmen, da die Umgebung ganz schön sein sollte. In Mengyang machten wir Stopp bei einem Markt und aßen kalte Nudeln, die ziemlich scharf aber lecker waren und gut taten bei rund 25°C. Ich kaufte in einem Laden noch 2 Bier und gewann, wegen irgendwas im Kronkorken des einen, noch ein Bier extra.
Wir fuhren insgesamt gut 4 Stunden durch die Gegend, sahen Felder, Plantagen und Berge, fanden einige Lost Places, unter anderem Reste von dem, was vor kurzer Zeit wohl noch eine Ziegelfabrik gewesen ist und sahen am Ende des Tages einen ziemlich eindrucksvollen Sonnenuntergang über tropischen Bergen. Der Verkehr hier ist gar nicht so schlimm, wie er aussieht, wenn man erstmal mitschwimmt. In Städten sollte man aber eher nicht schneller als 30 fahren und ständig bremsbereit sein.
Nachdem wir den Scooter vollgetankt und wieder zurück gegeben hatten, gingen wir noch Hot Pot essen. Ein bisschen wie Fondue, aber nicht mit Öl sondern mit zwei verschiedenen Brühen. All you can eat, 70 Yuan für 2 Personen.
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