dridde bloggt. manchmal.

25.01.2015 Yushu erkunden

Yushu wurde 2010 von einem starken Erdbeben fast komplett zerstört und erst in den letzten Jahren wieder aufgebaut. Die Berichte im Internet sind von vor dem Erdbeben oder von kurz danach, als vieles noch provisorisch war, und lesen sich eher abschreckend. Die nächtlichen Eindrücke von der Ankunft stimmten uns aber optimistisch.

Gegen Mittag verließen wir das Hotel und standen auf einer belebten Marktstraße. Nach Yushu kommen offenbar nicht allzu viele Ausländer, denn wir hatten recht schnell eine kleine Menschentraube um uns. Darunter ein Lehrer und ein paar seiner Schüler auf Exkursion, mit denen wir uns anfreundeten und die uns Yushu zeigen wollten. Bevor sie mit uns auf einen Hügel bei der Stadt kletterten, wollten wir noch etwas essen. Sie luden uns ein tibetisches Restaurant ein, in dem wir Reissuppe, Glasnudeln und Buttertee probierten. Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft hier hätte ich nicht erwartet.

Nach dem Essen erklommen wir schnaufend den Hügel und hatten eine unglaubliche Aussicht auf die Stadt und das Tal. Der Abstieg war weniger anstrengend und unten verabscheideten wir uns von der kleinen Gruppe. Wir wollten versuchen den Busbahnhof für die weitere Reise nach Sichuan zu finden. Der ist allerdings ein Anderer als der, an dem wir nachts ankamen und noch weit vor der Stadt gelegen und so erkundeten wir lieber zwei Märkte und gingen zurück ins Hotel.  Die Stadt ist wunderschön und wurde zum Glück nicht als seelenloses Beton- und Plattenbaughetto wieder aufgebaut. Einzig auffällig und ein bisschen nervig sind die vielen Bettler und bettelnden Kinder, die einen ziemlich penetrant verfolgen. Gäbe man jedem einen Kuai wäre man am Abend sicher 50¥ los.

Panorama in voller Auflösung

24.01.2015 Von Xining nach Yushu

Der 24 Januar war ein Reisetag für uns. Wir schliefen etwas länger, brachen dann zum Bahnhof auf um Tickets für die Zugstrecke Chengdu -> Kunming zu besorgen und kamen pünktlich 12Uhr am Busbahnhof an.

Dort angekommen ging es in den Schlafbus nach Yushu (211¥), der 12:30 abfahren und zwischen 14 und 18 Stunden brauchen sollte. Im Bus tauschten wir einmal die Schlafplätze, damit wir nebeneinander liegen konnten und lernten so gleich eine Mitreisende kennen, was sich später als Glücksgriff erweisen sollte. Im Bus hatten wir ab der hälfte der Strecke ein bisschen Probleme mit Höhenkrankheit, zwischenzeitlich waren wir deutlich über 4500m. Die paar Tage in Xining auf gut 2200m waren nicht genug Akklimatisierung für den schnellen Aufstieg. Die Busfahrer waren eher unfreundlich und wollten wohl einen neuen Geschwindigkeitsrekord für die Strecke aufstellen. Pinkelpausen zwischendurch gab es erst, nachdem sich der halbe Bus beschwerte und sie ignorierten an vielen Stellen die 30 und 10 Schilder. Schlussendlich kamen wir nach 12 Stunden, gegen 0:30 in Yushu an. Eigentlich hatten wir wegen der winterlichen Straßen und den Schätzungen beim Ticketkauf mit morgens um 6 geplant. Die Chinesin aus dem Bus organisierte aber ein Taxi und besorgte sich und uns ein Hotelzimmer, das sie preislich ordentlich herunterhandelte. So konnten wir dann gegen 1:30 unser Hotelzimmer in Yushu beziehen.

23.01.2015 Kumbum Monastery

Der Tagestrip heute ging ins Kumbum Kloster, ca eine Busstunde(3¥) von Xining entfernt.

Im Gegensatz zum Youning Kloster ist Kumbum touristisch sehr erschlossen (die Chinesische Regierung bewertet es mit AAAAA). Die Fahrt ist ziemlich unspektakulär, wenn man von den Ralleyqualitäten der Strecke und einem zugefrorenen Stausee absieht. Von der Bushaltestelle sind es nur ein paar hundert Meter zum Kloster. Normalerweise zahlt man 80¥ Eintritt, interessanterweise waren die Kassen alle geschlossen, generell waren sehr wenige Touristen zu sehen, dafür sehr viele Pilger und Betende. Vermutlich fühlt sich Kloster im Sommer komplett anders an, so war es jedoch ein sehr entspanntes erkunden der einzelnen Tempel und Schulen. Vor der Rückfahrt aßen wir noch ein paar Nudeln und gingen dann, zurück in Xining, wieder auf den Markt um Vorräte für morgen zu Kaufen. Morgen ist Reisetag und wir nehmen einen Bus nach Yushu der irgendwas zwischen 14 und 20 Stunden brauchen wird.

Nach dem Markt besuchten wir noch kurz den “großen muslimischen Tempel”, die größte Moschee in Xining. Leider war gerade Gebetszeit und der Zutritt nicht möglich.