Am Samstag, meinem letzten Tag in China für… zumindest wohl ne ganze Weile… ging es dann doch endlich noch zur Großen Mauer. Wenn man nicht zu einem der für Touristen aufbereiteten Mauerabschnitte möchte – Spoiler: wir wollten nicht – ist das gar nicht so einfach, dort hinzukommen.Wir entschieden uns für ein Stück Mauer bei Huánghuā. Vor Ort konnte man sich entscheiden, ob man nach links läuft – ein etwas längeres Stück unrestaurierte Mauer, die im nächsten Dorf an einem kleinen Stausee endet (der Lonely Planet sagt, 2h zu Fuß, Menschen aus dem Internet sagten 3,5h) oder nach rechts, ein restauriertes aber steiles Stück für knapp 1h.
Hinkommen ist gar nicht so leicht und ohne Chinesischkenntnisse vermutlich teurer und noch nerviger. Wir nahmen einen Bus von Dongzhimen und fuhren fast 1,5h nach “draußen”, waren aber immer noch in Beijing. Dort sollten und wollten wir an einer Haltestelle aussteigen, die es laut Busfahrer gar nicht gibt. Er hielt dafür gut 1km weiter an einer Haltestelle, an der wir sofort aggressiv von Locals mit “Autotouren zur Großen Mauer” belagert wurden. Wir liefen aber zurück zu der Straße in der die Haltestelle eigentlich sein sollte und fanden sie dort und die Haltestelle unseres Anschlussbusses. Der fuhr uns noch einmal gut 1,5h weiter nach draußen bis zu unserem Startdorf. Dorthin rauszukommen sollte eigentlich nur 2,5h dauern, wir brauchten mit U-Bahn und Bussen insgesamt fast 4 Stunden und waren dann nicht 12Uhr wie geplant sondern erst 14Uhr dort.Wir entschieden uns trotzdem für das längere Stück und machten uns auf den Fußweg. Unrestaurierte Mauer heißt, überwuchert, eingefallen, auch mal klettern und über 10 Meter Abhang hängen. Alles in allem ein großer Spaß und wir brauchten schlussendlich trotz einiger Pausen und ein bisschen krank sein weniger als 2 Stunden bis zum Damm.
Das finden des Abstiegs war nicht so einfach, die Mauer hört nämlich einfach auf und man muss etwas davor einen Abstieg wählen. Im Dorf suchten wir dann den Bus, der zurück fahren sollte. Das war nicht so einfach, es gibt keine Bushaltestelle, der Bus fährt einmal stündlich und von einem Parkplatz ab und wir hatten gerade einen knapp verpasst. Wir liefen durch’s Dorf – es bestand nur auch (geschlossenen) Restaurants und Souvenirständen – und setzten uns in das eine offene Restaurant, das wir fanden. Die Bedienung war etwas langsam und wir fragten freundlich, ob sie sich beeilen könnten, damit wir den nächsten Bus noch bekommen. Das hörten ein paar Chinesen am Nachbartisch und meinten, wir sollten uns nicht stressen, sie müssten auch nach Beijing und würden uns gerne mitnehmen. Also wurden wir schlussendlich recht bequem mit dem Auto zurück nach Beijing gefahren und brauchten so für den Rückweg nur knapp 1,5h.
Gegen 4Uhr konnten wir dann boarden und mit gut 3h Verspätung starteten wir 4:30 Richtung Hongkong und kamen dank 2,5h Zeitverschiebung gegen 12:30Uhr dort an. Nach gut 2 Stunden Aufenthalt, während dem wir meine letzten Hongkong-Dollars verjubelten, ging es weiter nach Beijing. Gegen 18Uhr landeten wir dort und waren gegen 20Uhr zuhause.Also noch bevor unser eigentlicher Flug nach Beijing in Kunming überhaupt abhob. So gesehen kam uns die Verspätung von DragonAir sehr zugute. Zu allem Überfluss funktionierten die Rolltreppen in der Haltestelle der U-Bahn nun.
Nachdem wir das Gepäck abgestellt haben versuchten wir uns noch etwas zu Essen zu organisieren, aber das war gar nicht so einfach. Das Frühlingsfest, das chinesische Neujahr, war noch nicht so lange her und daher viele der Händler noch nicht aus dem Urlaub zurück. Den Hunger stillten wir dann in einem muslimischen Restaurant, die feiern das Frühlingsfest nämlich nicht.
Unser letzter Tag in Indien… wir schliefen lange und checkten gegen 12 aus unserem Zimmer aus. Unsere großen Rucksäcke konnten wir bis zum Abend in der Unterkunft lassen und erkundeten mit leichtem Gepäck noch einmal die Umgebung. Mittag aßen wir in einem Cafe in der Nähe diverser IT-Buden – Bangalore ist das Silicon Valley Indiens – und konnten den Versuch abwehren, über den Tisch gezogen zu werden. Irgendwie berechneten sie teurere Dinge als wie bestellt hatten und sie uns brachten. Mir war’s zu meh mich drüber aufzuregen, es waren am Ende gut 130 Rupien mehr als es sein sollten, also knapp 2 € aber schlussendlich zahlten wir das, was wir hätten zahlen müssen. Interessanterweise war das das einzige Restaurant an das ich mich erinnern kann, dass die Preise ohne Steuern ausgeschrieben hatte und am Ende noch 5% Service Tax und 5% Servicegebühr aufschlug.Nach dem Mittag liefen wir ein bisschen herum, klapperten 5 “Apotheken” ab um ein bisschen Medizin zu besorgen, die man in China nur schwer bekommt, gingen zur Post und saßen ein bisschen im Park. 12Uhr mittags kam schon eine Mail von der Fluggesellschaft, unser Flug würde mit 2 Stunden Verspätung starten würde, 14Uhr waren es dann schon 2,5 Stunden. Schon toll, dass sie das so früh wissen, leider brachte das für uns ein Problem mit sich. Unser 27.02. war mit Flügen zugeplant. Wir wollten von Bangalore nach Hongkong und von Hongkong nach Kunming mit Drangonair und dann von Kunming nach Beijing mit einer kleinen chinesischen Airline. Durch die Verspätung nach Hongkong würden wir unseren Anschlussflug nach Kunming verpassen, denn der wäre nur 2,5h nach unserer geplanten Landung gestartet. Zum Flug nach Beijing hatten wir zwar 7h Sicherheitsabstand gelassen, aber wenn wir den Flug gar nicht bekommen, würden die auch nicht reichen.Gegen 20Uhr machten wir uns dann mit dem Airport-Bus auf den Weg zum Flughafen und kamen gegen 22:30 dort an. In den Flughafen kommt man nur rein, wenn man Pass und ein gültiges Flugticket hat – an jedem Eingang steht ein Soldat mit Sturmgewehr. Wir hatten keine (Papier)tickets und Emailbestätigungen waren ihm irgendwie suspekt. Interessanterweise hatte er aber eine komplette Passagierliste aller Flüge (auf Papier), fand uns und ließ und ins Gebäude.Wir schilderten den DragonAir Angestellten unser Problem und die hatten dann eine kleine Rechenaufgabe. Sie könnten den Flug Hongkong nach Kunming für uns aufhalten, damit wir unseren Anschlussflug bekommen oder uns eine Alternative bieten. Schlussendlich argumentierten wir damit, dass wir unser Endziel Beijing erreichen wollten. Nach gut einer Stunde warten kam ein Manager zu uns und bot uns an, uns direkt von Hongkong nach Beijing zu fliegen – eine Option die wir beim Buchen verwarfen, weil sie deutlich zu teuer war. Wir waren gespannt, ob alles klappen würde und warteten wir bis 4Uhr nachts auf unseren Flug.
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