dridde bloggt. manchmal.

31.07.2015 Endlich Türkei…

Ausschlafen. Fast. Es gab ja durchaus noch ein paar Sachen zu erledigen. Also gegen 11 aus dem Zimmer und erst einmal mit der Versicherung telefoniert. Der Rezeptionist unseres Hotels war unglaublich hilfreich und sprach ziemlich gutes Deutsch. Wir bekamen ein paar Frühstückstipps, ein paar Badetipps und die richtige Straße aus der Stadt beschrieben und konnten das Faxgerät benutzen. Das spuckte dann auch ein paar Minuten später eine nicht wirklich grüne Versicherungsbestätigung aus, damit wir wenigstens bei der Einreise in die Türkei keine Probleme bekommen. Ich hatte wenig Drang mich noch einmal an der Grenze über’s Ohr hauen zu lassen und eine teure Versicherung kaufen zu müssen.
Zuerst zu einer Bank, gestern hatten wir ja die meisten unserer Euros in Mazedonien gelassen, und danach zum empfohlenen Frühstücksspot. Dort gab es frische hausgemachte Bugatsa, später noch einen Kaffee zum mitnehmen. Dann machten wir uns auf den Weg nach Istanbul. Auf griechischen Autobahnen gibt es, wie in Serbien und Mazedonien, alle paar hundert Kilometer eine Mautstation. Sinnigerweise konnten wir in jedem Land mit Kreditkarte zahlen. Außer in Griechenland. Gut, dass wir wieder ein paar Euros und seit dem Frühstück auch wieder Kleingeld einstecken hatten. Nach gut 5 Stunden, kurz vor der türkischen Grenze, machten wir eine kurze Badepause und Aßen etwas, danach ging es die letzten Kilometer weiter.
Die Griechisch-Türkische Grenze war ziemlich krass. Es war die einzige auf der gesamten Reise, die wirklich von bewaffneten Soldaten mit Sturmgewehren gesichert war und eine “Pufferzone” hatte. Auf griechischer Seite fährt man durch die Zoll und Passkontrolle und dann erst einmal 300 Meter durchs nichts. Dann kommt eine Brücke, an jedem Ende bewaffnete Soldaten. Der Fluss ist die Grenze, dann folgen 300 Meter türkisches Nichts und dann die Türkische Einreisekontrolle. Dabei gibt es dann 2 Durchfahrten, an denen irgendwie nichts passiert. Es gibt zwar Fenster mit Menschen dahinter, aber die gucken nicht einmal hoch und winken nicht einmal weiter. Die Einreise war unkompliziert und auch der gefaxte Versicherungsbeleg wurde ohne Probleme akzeptiert.
In der Türkei ging es dann auf einer… naja, so wirklich sicher waren wir uns jetzt nicht, ob das eine Schnellstraße (110km/h) oder eine Landstraße (90km) war. Die türkischen Autofahrer wohl auch nicht und fuhren jedenfalls irgendwas zwischen 80 und 130. Die Straße war recht schlecht und es gab viele Baustellen. Außerdem wussten wir, dass wir irgendwann auf eine Autobahn kommen würden, die dann Mautpflichtig ist. Aber nachdem wir bei gefühlt 10 Shell-Tankstellen (Mautkram gibt es bei Postämtern, einigen Shell Tankstellen und in irgendwelchen Märkten) anhielten aber keine Mautzeug verkaufen konnte, fuhren wir schlussendlich ohne auf die Autobahn und bis Istanbul durch 2 Mautstellen. Es gab jedes mal ein lustiges Geblinke und einen Alarm, aber immerhin konnten wir einfach durchfahren. Gegen 23Uhr kamen wir dann endlich in Şişli in unserem Airbnb an. Wirklich viel taten wir nicht mehr. Fix etwas Wasser und etwas zum Abendessen gekauft, dann ging es kaputt ins Bett. Es war den ganzen Tag über 30°C und ziemlich schwül. Die Klimaanlage reparieren zu lassen war eine ziemlich gute Idee.
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30.07.2015 6 Länder in 14 Stunden

Das mit dem früh aufstehen plant sich immer so leicht, in der Praxis, naja. Ich war eh nie Morgenmensch. Wir schliefen ziemlich tief und gegen 9:30 wachten wir auf. Das war gut, weil wir um 10 aus dem Zimmer raus sein mussten. Waren wir dann – geduscht und gepackt – auch 9:58 Uhr. Das Zimmer war ein recht kleines aber sauberes Zweibettzimmer, dass sich Küche und Bad/Klo mit einem anderen Zweibettzimmer teilte. Das ganze für knapp 11€ pro Person war ganz okay. Den Plan, ein bisschen Brno zu erkunden und dann gemütlich weiterzufahren, kürzten wir etwas zusammen; wir fuhren in die Innenstadt und suchten Frühstück und Kaffee, liefen ein bisschen rum, aber mehr als eine Stunde konnten wir uns dafür gar nicht nehmen. Dazu waren die geplanten 1200km zu ambitioniert.
Noch einmal getankt und gegen 11:30 ging es dann wirklich los Richtung Griechenland. Anfangs ließ ich mich ein wenig Chauffieren, durch Rest-Tschechien, ein paar km Slowakai an Bratislava vorbei und durch Ungarn. Nach gut 4h wechselten wir uns vor der serbischen Grenze ab. Die EU zu verlassen ging ziemlich einfach, so wirklich ernst nimmt Grenzen niemand mehr. Dachten wir zumindest. Die Straßen in Serbien zeichneten sich durch Abwesenheit von gutem Straßenbelag aus. Die Rechte Spur war ziemlich zerfahren und gerade um Belgrad herum gab es viele und unglaublich tiefe Schlaglöcher. Weiter Richtung Kosovo wurden die Straßen aber deutlich besser. Wahrscheinlich weil sie deutlich neuer sind.
Gegen halb zwölf Abends kamen wir endlich an der mazedonischen Grenze an und hatten ein Problem. Ich hatte zwar im Vorfeld extra mit der Versicherung telefoniert um sicher zu gehen, dass ich in Mazedonien und in der Türkei auch versichert bin. Und auch nachgesehen, dass ich eine grüne Versicherungskarte habe. Leider habe ich nicht genau nachgesehen, denn die lief im Februar 2015 ab. An der Hotline der Versicherung kam vermutlich auch niemand auf die Idee, da mal nachzuschauen oder eine neue zu schicken. Naja, nun standen wir also an der Grenze ohne Versicherungsnachweis, der Grenzbeamte fand sich sehr witzig und meinte wir sollten umdrehen nach Deutschland und eine neue Karte holen. Schlussendlich durften wir uns in einer kleinen Hütte von einem Mazedonier für günstige 50€ bar ohne Quittung eine 15 tägige KFZ-Versicherung für Mazedonien kaufen. Hurra. Passiert mir wohl auch nicht mehr.
Grummelig fuhren wir durch Mazedonien, bis auf die 3 Mautstopps hielten wir nicht an und kamen an der griechischen Grenze an. Für so eine EU-Außengrenze war die Einreisekontrolle lax. Also lax im sinne von, die Grenzer waren schon irgendwie angepisst, dass ich überhaupt an ihrem Fenster angehalten und mit Pässen gewedelt habe. Ohne sie in die Hand zu nehmen winkte er uns weiter.
Nach Thessaloniki ging es dann recht schnell und gegen 2:30 Uhr konnten wir dann auch in unserem Hotel einchecken. Zum Glück diesmal mit Checkout-Zeit 12Uhr.
Spaßfakt am Rande: In Deutschland glaubt man ja fast, man braucht kein richtiges Navi mehr, Datenverbindung und Google Maps Navigation sei dank. Das ist falsch. Die Datenverbindung im Ausland ist eigentlich kein Problem, zumindest in der EU ist das Roaming inzwischen halbwegs bezahlbar und funktioniert. Allerdings kann oder will Google Maps in keinem der durchfahrenen Länder eine Turn by Turn Navigation machen. Routen berechnen geht, aber es gibt nur eine Routenvorschau, keine wirkliche Navigation. Das ist auf Überland-Strecken noch irgendwie okay, in verwinkelten Städten mit vielen verwirrenden Kreuzungen aber eine ziemliche Katastrophe.
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29.07.2015 On the road again…

Ich reise mal wieder. Genauer gesagt reisen wir mal wieder. Diesmal geht es nach Istanbul in die Türkei. Und weil ich manchmal ein bisschen bekloppt bin, haben wir uns in den Kopf gesetzt, dass wir mit dem Auto hinfahren. Weil, dann hat man ja ein Auto vor Ort.
Wirklich billiger als Fliegen ist es nicht, Sprit, Maut, Lebenszeit… das läppert sich schon zusammen, aber irgendwie ist es auch ein Abenteuer mal durch Serbien und vielleicht das Kosovo zu fahren.
Am 29.07. war ich noch Arbeiten, machte dann gegen 16:30 Feierabend, packte in Rekordzeit Dinge und Katharin ins Auto und gegen 18 Uhr machten wir uns auf den Weg. Die Route war schon länger klar, durch Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Serbien, Mazedonien, Griechenland und dann in die Türkei. Wir hatten aber erst am Vortrag die Stopps auf der Route festgelegt. Der Plan war, am ersten Tag möglichst weit kommen, früh aufstehen, ein bisschen die Stadt in der wir waren anschauen und dann weiter, so weit wie möglich. Als Stopps blieben dann – Prag war zu dicht, Bratislava zu weit – Brno (oder Brünn, Booking.com besteht auf dem deutschen Namen) für die erste Nacht und Thessaloniki für die Zweite Nacht.
Bis Brno sollten es gut 550km sein, google schätzte grob sechseinhalb Stunden Fahrt. Google wusste nicht, dass wir unterwegs wohl mal Tanken wollten und auch eine Autobahnvignette kurz vor der Grenze kaufen würden. Alles in allem kamen wir etwas stockend aus Berlin raus, mit Tanken und Vignetten-Stopp (die man gerade mal nicht mit Karte zahlen konnte) und einer kleinen “die Autobahn in Tschechien endet irgendwie im Nichts”-Episode mit git 30km nächtlicher Landstraße, kamen eher siebeneinhalb Stunden Fahrtzeit heraus. Die Unterkunft in Brno – ein Hostel mit leicht sozialistischem Charme, aber durchaus gut – fanden wir dann aber auf Anhieb und nach etwas suchen sogar den Eingang. Gegen halb 3 fielen wir dann ziemlich erschöpft in die Betten.
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