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Techniktagebuch: Keine Schmuddeldaten für Fremde

1. November 2015

Ich halte mich gerade in Großbritannien auf und habe aus diesem Grund auch eine UK-SIM-Karte in meine stetig wachsende Sammlung aufgenommen. Nun hat der Ältestenrat in London beschlossen, dass es einen Adult-Content-Filter gibt, und alles anrüchige oder sonstwie unliebsame wird standardmäßig erst einmal blockiert, außer man setzt sich selbst auf die Perversen- und Querulantenliste.

Aus Interesse – und weil ich die Option doch recht prominent platziert in meinem Profil bei “giffgaff” sah – wollte ich den Filter mal deaktivieren.

“As this is the first time you remove adult content control, we will ask you for your passport or driving licence details to prove your age. Please enter one of the two options:”

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Nun darf ich also wählen, ob ich meinen UK Passport, den ich nicht habe, angebe, oder doch lieber die UK driving licence, die ich nicht habe, benutze. Laut FAQ, Foren und Knowledge Base gibt es auch keine andere Möglichkeit, den Filter zu deaktivieren. Es wird vorgeschlagen, sich für einen vorläufigen Führerschein zu registrieren. Dazu braucht man nur 34 Pfund Sterling via Visa, Mastercard etc. zu überweisen und seinen UK Passport … Alternativ kann man auch eine EU Identity Card oder einen EU Passport benutzen. Die muss man dann nur im Original dem Führerscheinantrag beilegen und nur ein paar Monate warten. Alles in allem sehr welcoming. Tendenziell werden damit ja auch Erwachsene ohne Pass und ohne Führerschein ausgeschlossen, definitiv aber auch alle Ausländer und Menschen mit zweifelhaftem Aufenthaltsstatus.

Es ist spannend zu sehen, welche Hürden man überspringen muss, um ein nicht ganz so zensiertes Internet zu bekommen. Vermutlich ist es bei Festnetz-Internetzugängen ähnlich kompliziert. Aber ein VPN ist irgendwie auch schnell eingerichtet.

Zuerst erschienen im Techniktagebuch.

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