Techniktagebuch: “Moment, ich muss erst meine Ohren anschalten”
April 2009 bis Juli 2015
Meine Mutter benutzt seit über 15 Jahren Hörgeräte; seit April 2009 haben ihre aber nicht mehr viel mit den fleischfarbenen, klobigen Dingern, die man sich hinter die Ohren klemmt, gemein. Sie wurden mit den Jahren immer kleiner und sind inzwischen In-Ohr-Geräte, die deutlich mehr können, als einfach nur Umgebungsgeräusche zu verstärken. Dafür haben sie recht kleine Knopfzellen-Batterien und wenn meine Mutter sie nicht braucht, wie z.B. beim Lesen, schaltet sie sie ab. Ein Feature der “Siemens pure 500” war es, mittels Funk mit einer “Fernbedienung” kommunizieren zu können. Mit der Fernbedienung konnte man bestimmte Audioprofile auswählen, die beispielsweise verschiedene Frequenzen unterschiedlich verstärken. Außerdem konnte man diese Fernbedienung via Bluetooth z.B. mit einem Handy koppeln und die Hörgeräte so als Headset benutzen. Die Hörgeräte funkten dabei selbst nicht via Bluetooth, vermutlich, da das zu viel Energie verbrauchen würde.
Meine Mutter benutzte 2009 ein altes Sony Ericsson W810i, bei eingehenden Anrufen wurde automatisch eine Bluetoothverbindung aufgebaut und das Telefonklingeln wurde direkt in die Hörgeräte übertragen. Zum Telefonieren hielt sie das Telefon verkehrtherum wie ein Mikrofon vor den Mund.
Nachdem das W810i 2012 gegen ein modernes Smartphone ausgetauscht wurde, wurde die Nutzung etwas schwieriger. Der Aufbau der Bluetoothverbindung dauerte länger als die meisten Anrufer beim Anrufversuch klingeln lassen. Oft verpasste meine Mutter so Anrufe.
Stand 2015 wurden auch die Hörgeräte ausgetauscht, die aktuellen sind “Phonak Audeo V90-312”. Die Stabilität und Qualität der Funkverbindung ist laut meiner Mutter nun deutlich besser und man kann sie inzwischen mit deutlich mehr Geräten, z.B. dem Fernseher koppeln. Zum Teil werden dazu Zusatzgeräte benötigt.
Zuerst erschienen im Techniktagebuch.
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