14.03.2015 Darauf habt ihr doch gewartet!
Am Samstag, meinem letzten Tag in China für… zumindest wohl ne ganze Weile… ging es dann doch endlich noch zur Großen Mauer. Wenn man nicht zu einem der für Touristen aufbereiteten Mauerabschnitte möchte – Spoiler: wir wollten nicht – ist das gar nicht so einfach, dort hinzukommen.Wir entschieden uns für ein Stück Mauer bei Huánghuā. Vor Ort konnte man sich entscheiden, ob man nach links läuft – ein etwas längeres Stück unrestaurierte Mauer, die im nächsten Dorf an einem kleinen Stausee endet (der Lonely Planet sagt, 2h zu Fuß, Menschen aus dem Internet sagten 3,5h) oder nach rechts, ein restauriertes aber steiles Stück für knapp 1h.
Hinkommen ist gar nicht so leicht und ohne Chinesischkenntnisse vermutlich teurer und noch nerviger. Wir nahmen einen Bus von Dongzhimen und fuhren fast 1,5h nach “draußen”, waren aber immer noch in Beijing. Dort sollten und wollten wir an einer Haltestelle aussteigen, die es laut Busfahrer gar nicht gibt. Er hielt dafür gut 1km weiter an einer Haltestelle, an der wir sofort aggressiv von Locals mit “Autotouren zur Großen Mauer” belagert wurden. Wir liefen aber zurück zu der Straße in der die Haltestelle eigentlich sein sollte und fanden sie dort und die Haltestelle unseres Anschlussbusses. Der fuhr uns noch einmal gut 1,5h weiter nach draußen bis zu unserem Startdorf. Dorthin rauszukommen sollte eigentlich nur 2,5h dauern, wir brauchten mit U-Bahn und Bussen insgesamt fast 4 Stunden und waren dann nicht 12Uhr wie geplant sondern erst 14Uhr dort.Wir entschieden uns trotzdem für das längere Stück und machten uns auf den Fußweg. Unrestaurierte Mauer heißt, überwuchert, eingefallen, auch mal klettern und über 10 Meter Abhang hängen. Alles in allem ein großer Spaß und wir brauchten schlussendlich trotz einiger Pausen und ein bisschen krank sein weniger als 2 Stunden bis zum Damm.
Das finden des Abstiegs war nicht so einfach, die Mauer hört nämlich einfach auf und man muss etwas davor einen Abstieg wählen. Im Dorf suchten wir dann den Bus, der zurück fahren sollte. Das war nicht so einfach, es gibt keine Bushaltestelle, der Bus fährt einmal stündlich und von einem Parkplatz ab und wir hatten gerade einen knapp verpasst. Wir liefen durch’s Dorf – es bestand nur auch (geschlossenen) Restaurants und Souvenirständen – und setzten uns in das eine offene Restaurant, das wir fanden. Die Bedienung war etwas langsam und wir fragten freundlich, ob sie sich beeilen könnten, damit wir den nächsten Bus noch bekommen. Das hörten ein paar Chinesen am Nachbartisch und meinten, wir sollten uns nicht stressen, sie müssten auch nach Beijing und würden uns gerne mitnehmen. Also wurden wir schlussendlich recht bequem mit dem Auto zurück nach Beijing gefahren und brauchten so für den Rückweg nur knapp 1,5h.
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