dridde bloggt. manchmal.

Motorrad muede, Motorrad schlafen…

Motorrad müde, Motorrad schlafen schrieb ich ich am 20. Januar nach meinem Motorradunfall auf Facebook. Zum Glück ist nicht viel passiert und ich konnte und kann drüber lachen. Fast zumindest, denn nach nun inzwischen 10 Wochen ist auch die Regulierung durch Versicherung weitestgehend durch und ich bin nicht wirklich zufrieden damit. Immerhin hat es Montag für meinen ersten Besuch bei einem Anwalt gereicht.

Müdes Motorrad

tl;dr: Weggerutscht, am Rand gestanden, Auto fährt rein, Ärger mit der Versicherung, Anwalt sagt ist schon so okay. Das nächste mal nicht freundlich sein, gleich Gutachter anfordern und mit Anwalt reden, sonst zahlt man am Ende drauf.

Was ist eigentlich passiert?
Ich wollte Vormittags zur Arbeit fahren und hatte zwar irgendwie im Radio was von überfrierender Nässe gehört, aber es war ja schon nach 9 und wir sind hier mitten in der Stadt. Das haben die doch sicher schon alles gestreut! Also runter und zum Mopped. Sah auch alles gut aus, die Straße war eisfrei, ein bisschen noch am Motorrad aber soweit alles okay. Bis zur Jannowitzbrücke gab es auch keine Probleme. Die sah aber so verdächtig feucht aus, also fuhr ich nur langsam, musste aber leicht bremsen, als vor mir jemand ins Märkische Ufer einbiegen wollte. Dabei merkte ich dann, wie mir das Motorrad langsam unter’m Hintern wegrutschte. Ich hab es dann abgelegt und bin sogar selbst dabei stehen geblieben. Nichts passiert, die XT hab ich schon ein paar mal hingelegt. Hatte dann ein paar Kratzer mehr, aber das verleiht ihr ja nur Charakter. Kurz geschüttelt, zum Motorrad und es ein wenig an den Rand gezogen. Da eilte dann auch schon ein Polizist der Botschaftswache zu mir, fragte ob alles okay sei und wollte mir helfen, die Maschine wieder aufzurichten.

Als wir da so auf dem Fahrradsteifen am werkeln waren hupte es auf einmal, der Polizist sprang weg und ein Auto fuhr oder besser rutschte in Motorrad und mich rein. Dabei ist mir glücklicherweise nicht viel passiert, ein blauer Fleck und eine Muskelzerrung, das war’s. Das Motorrad hat ein bisschen mehr abbekommen. Nach dem ersten Schreck also Nummern und Adressen ausgetauscht und auf die Polizei gewartet. Die ließ sich gut 1 1/2 Stunden Zeit. In der Zwischenzeit bog ich ein paar Teile wieder in Form und reparierte den Blinker, so dass ich später wenigstens weiterfahren konnte. Dann aber ging das Elend los.

Von einem früheren Auffahrunfall kenne ich das so, dass mich die gegnerische Versicherung noch am selben Tag anrief und die Schadensregulierung mit einem Angebot dass ich nicht ablehnen konnte, einleitete. Hier habe ich erst einmal eine Woche nichts von ihnen gehört. Dann habe ich angefangen mich ein wenig durchzueskalieren. Über den Autofahrer, seinen Fuhrparkleiter, die Versicherungsagentur der Firma und ein paar eingeschobene Stellvertreter kam ich nach gut 2 Wochen endlich beim Versicherungssachbearbeiter an. Der meinte erst einmal, sie hätten meine Adresse nicht gehabt. Soso. Nur das Kennzeichen. Keine Chance da rauszukriegen, wo der Halter wohnt. Geschenkt. Es hieß auch gleich “Schaden regulieren? Eher nicht, sie waren ja schon verunfallt, das war nur Leichenfledderei!” und so ähnlich ging es weiter. Immerhin hatten sie jetzt meine Adresse und ich bekam 2 Tage später einen Brief mit Anhörungsbogen. Das Motorrad stand derweil lädiert vor der Haustür und über Nacht haben Idioten dann auch noch den kaputten Kofferträger, eine Fußraste und mein Nummernschild geklaut. Immerhin wurden fast nur kaputte Teile geklaut, aber jetzt könnte es Probleme mit dem Gutachter geben.

Nach ein wenig hin und her, ob sie denn nun einen Gutachter haben wollen schickte ich einen Kostenvoranschlag über knapp 750€ hin und gab die Motorradreparatur in Auftrag. Letzte Woche erreichte mich dann die frohe Kunde in Form von Geldeingang auf meinem Konto. Allerdings war das doch ein ganz anderer Betrag als im Kostenvoranschlag genannt. Die Versicherung ist nur vom Netto, also ohne MwSt., ausgegangen (das ist normal beo Voranschlägen, bei Reparaturrechnungen gibt’s alles) und zieht pauschal 30% wegen des “Vorunfalls” ab. Mir erscheint das ein wenig falsch. Ich dachte bisher, der Geschädigte muss so entschädigt werden, als wäre der Unfall nicht passiert. Die knapp 500€ die ich bekommen habe würden gerade so reichen, wenn ich alles selber mache. Da ich nun aber die Ersatzteile selbst besorgt habe, aber die Reparatur auch machen lasse, ist die Abrechnung gegenüber der Versicherung kompliziert und ich weiß nicht, ob ich mir den Stress machen werde.

Laut dem Anwalt vom ADAC ist der Abzug durchaus üblich, man würde sich maximal streiten, ob 20% oder 30% Abzug angemessen sind, die Tatsachen an sich gäben wohl der Versicherung recht. Man kann nun noch eine Telefon und Portopauschale geltend machen und ggf den Nutzungsausfall während der Reparaturzeit aber nicht während der Standzeit. Dabei geht es aber um nur knapp 50€ und das lohnt einfach nicht.

Naja, das nächste mal also gleich nach dem Unfall zu einem Gutachter, die Schäden auseinanderklabüstern lassen, was von welchem Unfall ist, die Reparatur komplett beauftragen oder alles selbst machen und dann mit den Abzügen leben. So rumwursteln und es möglichst billig machen wollen führt nur zu Kopfschmerzen.

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