dridde bloggt. manchmal.

11.02.2015 Der Falle entkommen

Nachdem wir im Hostel erfahren hatten, dass morgens um 7 der schönste Himmel zu sehen ist, haben wir uns früh aus dem Bett und auf die Dachterrasse des Hostels gequält und (fast) den Sonnenaufgang angesehen. Die Sonne kommt erst gut 90 Minuten später hinten den Bergen hervor, da ist der Himmel aber schon blau.

Mit einigen der anderen Touristen hatten wir uns lose für heute verabredet, wieder einen dieser kleinen Transporter zu mieten und die Tourist Spots abzufahren. Immerhin hatten wir ja nun schon die Eintrittskarten. Der Fahrer konnte auf 200 Yuan für die Tour runtergehandelt werden und da wir zu 7 im Auto waren es nicht einmal so teuer. Außerdem wollten die anderen auch nur einen halben Tag unterwegs sein um den gleichen Bus wie wir zurück nach Jianshui zu erwischen. Der Fahrer nahm das mit dem halben Tag aber recht sportlich, er sammelte uns 9:30 Uhr bei den Hostels ein und wollte eigentlich 11:30 schon “durch” sein und mit uns alle Spots abgeklappert und uns an der Kreuzung abgesetzt haben. Der Bus sollte irgendwann gegen 16 Uhr fahren. Die drei Frauen im Bus redeten aber ziemlich gekonnt auf ihn ein uns so hielten wir doch noch an viele Spots und nahmen uns die Zeit für viele Fotos. Viele Terrassen gab es aber nicht zu sehen, das Tal lag in ziemlich dichtem Nebel.

Nachdem er einsehen musste, dass er wohl keine zweite Tour am Vormittag schafft, bat unser Fahrer an uns nach Nansha zu fahren – von dort fährt alle 20 Minuten ein Bus nach Jianshui. Außerdem ist es eine größere Stadt in der man vermutlich zu vernünftigren Preisen etwas essen kann. Seit dem nicht wirklich nahhaften Hostelfrühstück halb 9 gab es nämlich nichts mehr. Wir aßen und nahmen den Bus 13:28; ein kleiner Bus mit 20 Sitzplätzen, der wohl in grauer Vorzeit einmal über Stoßdämpfer verfügte. Die Fahrt sollte gut zweieinhalb Stunden dauern, nach gut 30 Minuten war aber erst einmal Schluss. Straße gesperrt. Diesmal keine Polizei und kein Militär, dafür ein nach Praktikant aussehender Mann mit Warnweste und roter Kelle. Die Straße wird gebaut, wir können nicht weiterfahren, wie lange es dauert weiß man nicht. Vielleicht eine Stunde oder auch zwei? Nachdem wir gut 20 Minuten am Straßenrand – immerhin mit schöner Aussicht an einem Seeufer – saßen, ging es aber doch schon weiter und wir erreichten gegen 16:30 Jianshui.

Es scheint hier echt ein Ding zu sein, Fahrgäste am Stadtrand abzusetzen, zumindest machte das der Bus heute wieder genauso. Wenigstens kamen wir diesmal auf der anderen Stadtseite, in der Altstadt an. Wir wollten eh noch die Altstadt sehen, deswegen waren wir ja eigentlich hergekommen, und verbanden das so mit dem Weg zurück zum Hostel.

27.01.2015 Im Bus nach Ganzi

Der letzte Morgen in Yushu. Ursprünglich sollte es zurück nach Xining und dann von dort nach Chengdu gehen, aber wir warfen unsere Pläne etwas um. Nun sollte um 5 nach Ganzi gehen, diesmal in einem privaten Minivan, es gibt – zumindest im Winter – wohl keine offiziellen Busse nach Ganzi. In die Wege geleitet wurde das von unseren neuen Freunden, der Fahrer sollte uns direkt vor dem Hotel abholen. Sollte. Denn irgendwie kam er nicht und auch telefonisch war es mehr als umständlich, ihn zum Treffpunkt zu lotsen. Als er schlussendlich ankam stellten wir fest, dass der 8-Sitzer schon vollgepackt war und nur noch 2 sehr enge Sitze in der letzten Bankreihe frei und unsere Rucksäcke kamen auf’s Dach. Der Fahrer war etwas griesgrämig und wirkte Stellenweise so, als wisse er nicht genau was er tut. Vor allem am Anfang der Fahrt auf vereisten und gefrorenen Straßen tat er dumme Dinge.Irgendwie haben wir es aber doch durch die Nacht geschafft und – obwohl er scheinbar auch vergessen hatte, wie eine Heizung im Auto funktioniert, tauten wir langsam wieder auf, als auch die Außentemperaturen über 0°C stiegen. Nach gut der Hälfte der Fahrt tauschten auch die drei Nonnen auf der mittleren Sitzbank ihre Plätze mit uns und gaben uns von ihrem Essen ab.

Gegen 16:30 kamen wir in Ganzi an und standen sofort in einer Menschentraube. Im Winter kommen vermutlich keine Ausländer hier hin, wir waren wohl die einzigen in der ganzen Stadt. Unser Host holte uns vom Busbahnhof ab und nachdem wir abgeladen hatten, erkundeten wir ein bisschen Ganzi. Nachdem wir tibetisch Essen waren machten wir uns auf in die heißen Quellen. Nachts wurde es ein bisschen kalt, die Häuser hier sind – wie in Yushu – nicht beheizt. Bei Außentemperaturen um die -5°C wird es auch im Zimmer kalt. Dagegen gibt es diverse Schichten dicke, warme Decken.

Übrigens: Woran ein chinesischer Autofahrer seine Geschwindigkeit fest macht, habe ich in den ganzen 11 Stunden nicht herausfinden können. Mit der Beschilderung oder dem Straßenzustand hängt es aber definitiv nicht zusammen.