dridde bloggt. manchmal.

Alles anders jetzt

Es sind doch ein paar mehr Monate geworden, seit dem letzten Post, etwas mehr als drei Jahre alles in allem. Gut eineinhalb davon war das Blog sogar down.

Vor drei Jahren sah mein Leben noch sehr anders aus als jetzt. Ich wohnte in meiner WG in der Mainzer, hatte einen Job als Product Owner und dadurch ziemlich viel Freiheit und disposable Income.

Seit dem ist einiges passiert: Ich bin zwei mal Vater geworden, wir sind zwei mal umgezogen, haben eine Wohnung und ein Auto gekauft. Ich war mit dem ersten Kind 12 Monate zuhause in Elternzeit und werde mit dem Zweiten nächstes Jahr 6 Monate zuhause bleiben. Zwischendrin habe ich meinen Job gewechselt. Das große Kind wird bald 2, das kleine bald 2 Monate.

Mit Anfang 20 hatte ich den groben Plan, Studium, netten Job, nicht zu viel Stress und zwei Kinder. Alles so um die 30 “fertig” haben, man will ja in seinen 20ern auch noch leben. Schlecht war der Plan nicht und jetzt mit Ende 30 habe ich das auch halbwegs fertig alles und es fühlt sich ganz gut an. Auch nicht so, als wäre ich spät dran oder zu spät und hätte diverse Jahre verschwendet. Die Jahre habe ich ja gefüllt mit Erlebnissen, an die ich mich jetzt erinnern kann – wie Frederick.

Tatsächlich ist das manchmal nötig, auf einmal Familie sein ist schon eine große Umstellung und seit ich selbst Kinder habe, ist der Respekt für das, was meine Eltern geleistet haben noch einmal gewachsen. Reproduktionsarbeit ist knallharte Arbeit ohne Feierabend oder Urlaub.

Den Feierabend wünscht man sich dann schon manchmal. Oder Zeit für sich und Hobbies oder Sport. Das wird wohl beides die nächsten Jahre sehr eingeschränkt sein.

Techniktagebuch: WLAN, ein Tablet und die Tücken eines Transatlantikflugs

27. Juni 2018

Ich bin vor ein paar Tagen das erste Mal in die USA geflogen. Zur Unterhaltung hatte ich mein Fire HD 8 Tablet mitgenommen, es läuft auf dem aktuellsten FireOS von Amazon. Für den Flug und falls Langeweile aufkommt habe ich vorher einige Serien heruntergeladen.

Während der Zeit in den USA habe ich nicht eine Serie geschaut. Auf den Flügen gab es genug On Board Unterhaltung mit guter Filmauswahl und die Abende habe ich oft lieber gelesen. Dennoch hatte das Tablet seinen Nutzen: Unterwegs gingen wir in eine Arcade und versenkten nicht wenige Dollar in Spiel- und Pinballautomaten. Das weckte die Lust am Flippern, also das Tablet schnell ins Motel-WLAN und ein Pinball-Spiel heruntergeladen. (Spielt Zen Pinball, es ist sehr gut).

Zurück in Berlin funktioniert das Tablet weiterhin wunderbar, behauptet aber nun, das heimische WLAN würde nicht existieren, bzw wäre “Not in Range”. Da sich alle anderen Geräte aber klaglos einwählen, liegt es eher am Fire HD als am WLAN. Relativ schnell kommt mir der Verdacht, dass das Heim-WLAN auf Kanal 13. Den gibt es in den USA nicht (in der Praxis, laut Wikipedia wäre er wohl inzwischen erlaubt). Das Tablet hat gemerkt, dass es in den USA war und weigert sich schlicht, das Netz zu sehen. Nur wie und wo stellt man das um? Es gibt keinen entsprechenden Menüpunkt. Woran macht das Tablet fest, wo es ist? Via GPS nicht, denn es hat kein GPS Modul.

Die schnelle Lösung war, mit dem Handy einen mobilen Hotspot zu erstellen, in den sich das Tablet einwählen kann. Nachdem es kurz online war, stellte es die Zeitzone korrekt für Berlin ein und konnte auf einmal auch das Heimnetz wieder sehen. Ob es an der Zeitzone hängt oder das Tablet sich via WLAN lokalisiert hat und intern etwas umgestellt hat weiß ich nicht. Dennoch ein etwas kurioser Fall dem man ohne etwas Technikwissen nicht so schnell auf die Spur kommt.

Zuerst erschienen im Techniktagebuch

Techniktagebuch: Was die Polizei so alles weiß

Dezember 2017

Über die Weihnachtsfeiertage ist mir ein Unfall passiert, mein Motorrad ist gegen ein parkendes Auto gekippt und hat es leicht beschädigt. Ein paar Lackkratzer, ein paar Beulen am Kotflügel. Das Motorrad selbst hat nichts, außer einen verbogenen Spiegelhalter.

Das Problem bei Parkplatzschäden: Der Unfallgegner ist selten da. Zettel ans Auto stecken ist fragwürdig und trotzdem eine Unfallflucht, einfach wegfahren asozial und mit meinen Wertvorstellungen nicht vereinbar.

Also den Polizeinotruf angerufen, den Unfall gemeldet und gut 15 Minuten gewartet, bis die Polizei eintraf. Nach einer kurzen Schilderung was passiert ist, holte einer der Polizisten ein Smartphone aus der Tasche und rief einen Kollegen für eine Halterabfrage an. Hier hat mich erst einmal nur das offensichtlich private Smartphone etwas verwirrt. In meiner Vorstellung sollte jetzt ein Funkgerät oder ein kleiner Computer im Streifenwagen zum Einsatz kommen. Er bekam eine Adresse des Halters durchgesagt, zwar auch in Berlin, aber leider wohl nicht die Adresse, an der wir uns gerade befanden, und fragte nach einer Telefonnummer. An dem Punkt dachte ich “Klar, woher sollte die Polizei denn die Telefonnummer des Halters haben?” und staunte aber nicht schlecht, als sowohl eine Festnetznummer als auch eine Handynummer durchgesagt wurde. Ich habe keine Ahnung, welche Datenbank da abgefragt wurde. 

Unter beiden Telefonnummern konnte dennoch niemand erreicht werden. Das war allerdings auch gar nicht nötig, da der Halter kurz darauf zu seinem Auto kam, weil er aus dem Fenster die Polizei und mich an seinem Auto stehen sah. Das Festnetz war zu Hause, das Handy lautlos gestellt. 

Zuerst erschienen im Techniktagebuch.